Mit diesen Vorurteilen möchten wir aufräumen:

  1. Mangelnde Struktur und Kontrolle:
    • Vorurteil: Offene Arbeit wird manchmal als zu wenig strukturiert wahrgenommen, was zu einem Kontrollverlust führen könnte.
    • Klärung:Auch beim offenen Arbeiten gibt es für die Kinder klare Strukturen und Regeln. Viele dieser Regeln wurden mit den Kindern zusammen erarbeitet. Dadurch, dass die Kinder innerhalb der Strukturen frei über ihre Zeit entscheiden können, wirkt es nach außen manchmal etwas chaotisch. Tatsächlich gibt gerade die weiterhin bestehende Struktur den Kindern das Selbstbewusstsein sich so ungezwungen und frei ausprobieren zu können.
  2. Unzureichende Vorbereitung auf die Schule:
    • Vorurteil: Es wird befürchtet, dass bedürfnisorientierte Pädagogik Kinder nicht ausreichend auf die schulischen Anforderungen vorbereitet.
    • Klärung: Offene Pädagogik fördert soziale, emotionale und kognitive Fähigkeiten, die wichtige Grundlagen für den späteren Schulbesuch darstellen. Die Kinder werden genau beobachtet und von verschiedenen PädagogInnen eingeschätzt. So können Defizite frühzeitig erkannt werden und durch besondere Angebote gezielt gefördert werden. Fällt z.B. den Fachkräften auf, dass ein Kind nicht gerne bastelt und so nicht oft den Umgang mit der Schere übt, schaffen Sie Angebote, die das Interesse des Kindes wecken. So übt das Kind den Umgang mit einer Schere aus einem inneren Antrieb heraus.
  3. Ungleichgewicht in der Autorität:
    • Vorurteil: Bedürfnisorientierte Ansätze könnten als zu nachgiebig wahrgenommen werden, wodurch ein Ungleichgewicht zwischen Erwachsenen und Kindern entstehen könnte.
    • Klärung: Bedürfnisorientierte Pädagogik strebt ein respektvolles Miteinander an, bei der Erwachsene weiterhin eine unterstützende Rolle mit klaren Grenzen spielen. Sie begleiten, beobachten, unterstützen und fordern ggf. klare Regeln ein.
  4. Eingeschränkte Vorbereitung auf die Realität:
    • Vorurteil: Es könnte angenommen werden, dass eine zu starke Betonung der Bedürfnisse der Kinder sie unzureichend auf die Realität vorbereitet.
    • Klärung: Bedürfnisorientierte Pädagogik zielt darauf ab, Kinder in ihrer sozialen, emotionalen und kognitiven Entwicklung zu stärken. Nur starke und selbstbewusste Kinder sind in der Lage mit verschiedenen Lebenssituationen umzugehen und dabei jeweils ein gutes und gesundes Ich-Gefühl zu bewahren.

Bitte sprechen Sie uns jederzeit an, wenn Ihnen was auf dem Herzen liegt.